Auf den Spuren des Wassers
Ein "Waal" bezeichnet einen bereits ab dem 13. Jahrhundert von Menschen angelegten Bewässerungskanal oder -graben. Das Wasser wurde so von meist in höheren Tälern gelegenen Bächen zu teils sehr entfernt gelegenen landwirtschaftlichen Kulturen geführt. Ein sogenannter "Waaler" sorgte für die gerechte Aufteilung des Wassers und für die Instandhaltung und Pflege der Bewässerungsgräben. Entlang der Waale wurden schmale Steige errichtet, um diese teilweise sehr intensiven Wartungsarbeiten zu erleichtern.
Der Begriff "Waal" ist charakterisch für das Südtirol und hier vor allem für das niederschlagsarme Vinschgau, wo mit einer Länge von über 600 km eines der ausgedehntesten Bewässerungssysteme der Alpen entstand. Aufgrund der Störungsanfälligkeit der Waale wurde jedoch im Laufe der Zeit immer mehr in moderne Bewässerungsanlagen investiert und viele Waale aufgelassen.
Heute sind nur noch sehr wenige Waale in Betrieb und werden liebevoll gepflegt. Doch dafür sind aus den schmalen Pfaden entlang der Gräben - den Waalwegen - schöne Spazier- und Wanderwege geworden, die sich rund ums Jahr, auch aufgrund der geringen Steigung, großer Beliebtheit erfreuen.
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