Dienstag, 30. November 2010

Das goldene Kegelspiel von Hocheppan


Einige Hirtenbüblein weideten den Sommer über ihre Ziegen in der Nähe von Hocheppan. Eines Tages, nachdem sie nun schon so lange dort oben waren, trauten sie sich endlich die Burg zu betreten. Von Neugierde gepackt, begannen sie sogleich den gesamten Hof zu durchstöbern und durchsuchten jede Ecke und jeden Winkel. Dabei wurden sie auf eine alte, verrostete Eisentür aufmerksam. Mit vereinten Kräften ruckten und zogen sie daran, bis diese unter lautem Knarren endlich nachgab und einen langen, dunklen Gang dahinter freigab. Neugierig, was sich wohl am Ende dieses Tunnels verbergen mochte, konnten sich die Buben nicht mehr halten und krochen sogleich hinein. Nachdem sie auch eine zweite Tür mit vereinten Kräften geöffnet hatten, fanden sie sich am Ende des Ganges in einem alten, geräumigen Gewölbe wieder. Dort sahen sie an der Wand aufgereiht ein goldenes Kegelspiel und verfielen sogleich in freudiges Gejubel. Die Buben schnappten sich Kegeln und Kugeln und wollten damit wieder den selben Weg zurückgehen. In diesem Moment fingen jedoch die Burgmauern an zu krachen und zu poltern und der Boden unter ihnen begann zu knirschen und zu ächzen. Von Angst gepackt,  warfen die Buben das Kegelspiel hinter sich, und stoben in den Gang, um nur schnell den Ausgang zu erreichen. Doch sie konnten diesen nicht mehr finden, hatte es in St. Pauls doch bereits zu Abend geläutet. Verzweifelt irrten sie umher, mussten aber bis zum Betläuten in der Früh warten, damit sich die Eisentüren wieder öffneten. Glücklich stürmten sie sodann ins Freie. Das Kegelspiel jedoch verschwand wieder und wurde nie wieder gesehen.

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